Vor einem Jahr durften wir mit unserem Günter in großer Runde seinen 80. Ehrentag feiern, nun ist sein geliebtes Rennrad für immer am Haken : Am 13. Juni 2013 haben wir ihn mit seinen Lieben und
Weggefährten neben seine liebe Gisela zur ewigen Ruhe auf dem Friedhof Brandenburg - Wilhelmsdorf gebettet. Nach 6 Wochen folgte er ihr nach … vom Verlust ins Mark getroffen.
So trauern wir um ihn ganz im Zeichen des Unvermögens, ihm keine wirksame Hilfe mehr gewesen zu sein … So sehr der Verlust dieses solebensbejahendrüstigen, humorvollen wie tatkräftigen
Vereinsmitglieds uns ein einziges Fragezeichen ist, bleibt eine Hochachtung vor seiner Lebensleistung zum ehrenden Gedenken.
Am 27. April 1932 im schlesischen Breslau geboren musste auch er 1945 auf die Flucht. Die verschlug ihn ins Beetzseedorf Radewege in die Nähe des Onkels. Den Vater für Führer & Reich
verloren, waren es harte Jahre in der neuen Heimat. An der Seite seines Bruders aufgewachsen, entdeckten die beiden den Radsport für sich. Nach der Lehre und späteren Tätigkeit als Maurer und
Fliesenleger rangen die beiden sich die Freizeit für das Training ab. Nach Feierabend per Rad nach Potsdam hin und zurück war da an der Tagesordnung. So gestählt als Mitglied der BSG Motor Süd
Brandenburg wurde er nach dessen Auflösung 1954 zu Dynamo Potsdam „delegiert“. Aus dieser Zeit stammt seine Sportkameradschaft zu Wilfried Ribguth, der auch heute noch die Sporttermine der Region
wahrnimmt!
Günter wurde nach dem folgerichtig absolvierten Studium als Bauingenieur ein gefragter Bauleiter auf den Baustellen der Region – vom Potsdamer Stadtzentrum bis zum Chemiefaserwerk Premnitz.
Auslandseinsätze wären sicher auch noch fällig geworden – das verhinderte aber zu DDR-Zeiten seine Kaderakte mit Parteilosigkeit und Kirchenengagement.
Nach seiner Pensionierung durfte der Kirchenkreis Brandenburg von seinen Fähigkeiten profitieren. Er betreute die Kreiskirchlichen Betriebshandwerker und gehörte dem Bauausschuss an. Die
Sanierung des St. Katharinen-Gemeindehauses und der erst kürzlich beendete Umbau der Kita Katharinen wären ohne ihn nicht denkbar!
Über all diese Zeiten blieben ihm Rennrad & Radsport im Bündnis mit Reisen das Lebenselixier. So bestritt er von 1998 bis 2002 immer das „Frühjahrstraining“ auf Mallorca, 2000 stand er
mit einer BSC Süd 05-Abordnung am Nove-Colli-Start in Cesenatico. Seine Ausdauer und Begeisterungsfähigkeit brachten ihn über jeden Berg!
Ein Bruch in diese Linie froher und dankbar gestimmter Tage kam mit der schweren Erkrankung seiner lieben Gisela 2010. Gemeinsam kämpften sie mit den Medizinern jeden Kampf. 3 Tage vor
seinem Geburtstag musste er sie auf dem Wilhelmsdorfer Friedhof hergeben – da waren trotz aller festen Bande zu seinen Kindern, Enkeln und Sportfreunden wohl alle inneren Fäden
gerissen…siehe oben.
In ehrendem Gedenken bewahren wir ihn mit Hochachtung in unseren
Herzen.
H.C. Fauth / BSC Süd 05 Brandenburg e.V. – Radsportabteilung